Ein angstfreies Silvester – ist das möglich? Zischende Silvesterraketen und knallende Böller versetzen viele Hunde Jahr für Jahr in Angst und Schrecken. Entlasten Sie Ihren Hund auf sanfte Art und regulieren Sie seine Ängste. Je früher Sie damit beginnen, desto besser! Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten. 6 Stress Erziehung, Training & Sport Winter

Inhaltsübersicht

Wie äußern sich Silvesterängste beim Hund?

Die Körpersprache bei Hunden die ängstlich oder gestresst sind, ist sehr deutlich. Wir unterscheiden zwar Angstverhalten von Stressverhalten, jedoch geht einem ängstlichen Verhalten immer eine stressbeladene Situation voraus. Ein ängstlicher Hund ist deutlich verstört. Oft zeigt sich die Angst durch eine eingezogene Rute und einen geduckten Rücken. Der Hund macht sich klein, zittert, winselt und verkriecht sich gern an einen geschützten Ort.

Hinzu kommt, dass an so besonderen Tagen wie Silvester bereits den ganzen Tag über schon eine erhöhte Spannung in der Luft liegt. Und werden dann draußen schon ab früh morgens einzelne Böller gezündet, beginnt für den Hund schon jetzt die Angstphase.

Diese Spannung und damit auch das Stresslevel steigern sich bis Mitternacht ganz erheblich und erreichten mit dem Feuerwerk ihren Höhepunkt. Zu diesem Zeitpunkt ist der Hund oft kaum mehr ansprechbar und es bleibt einem nichts anders übrig als das ganze Szenario irgendwie hinter sich zu bringen.

Wie verhalte ich mich als Hundehalter richtig?

Wir sehen unsere Hunde leiden und wollen ihnen verständlicherweise die Situation angenehmer machen. Allerdings können bestimmte Verhaltensweisen die Angst des Hundes in dieser Situation noch verstärken.

Doch wie erhält man sich als verantwortungsvoller Hundehalter an solchen Brennpunkt-Tagen wie Silvester richtig?

Ein Aspekt ist, sich selbst bewusst zu machen, dass man diesen Tag ganz besonders relaxt mit seinem Hund verbringen möchte, sodass erst gar keine überhöhte Anspannung auftritt. Viele Streicheleinheiten und langsam ausgeführte Massagen über den Rücken Hundes fördern sein Entspannungslevel deutlich.

Mehrere kleine Bewegungseinheiten über den Tag verteilt wie Spaziergänge, verbunden mit Such- oder Apportierspielen, senken den Stresspegel. Kleine Leckereien zum Kauen und Nagen fördern sein Wohlbefinden und schütten zusätzlich Glückshormone aus.

Bleiben Sie außerdem bei jedem Böller, Knall oder einer zischenden Rakete gelassen und schenken sie diesen Geräuschen keinerlei Beachtung. Je weniger Aufmerksamkeit Sie diesen „Ereignissen“ schenken, umso mehr Sicherheit vermitteln Sie Ihrem Hund und zeigen ihm, dass diese Dinge völlig unwichtig sind.

Wie kann ich Silvesterängsten langfristig vorbeugen?

Idealerweise beginnt die Vorbeugung bereits am 1. Januar. Um eine langfristige Lösung zu erreichen, bedarf es eines grundsätzlichen Trainings, durch das der Hund an Selbstvertrauen gewinnt. Auch die gemeinsame Bindung zwischen Hund und Halter*in wird durch die Trainingsmaßnahme gefördert, sodass sich das gestärkte Vertrauensverhältnis in schwierigen Situationen oder an Tagen wie Silvester auszahlt.

Die einfachste und sanfteste Art ist das tägliche Schnüffeltraining mit der Leckerlisuche. Wenn der Vierbeiner auf Leckerlisuche geht, fokussiert er sich voll auf seinen Geruchsinn. Bildlich gesprochen, wie wenn wir den passenden Schlüssel zum Schloss suchen. In diesem Moment wird das Drumherum unscharf, es wird ausgeblendet, denn der Fokus liegt auf dem Erreichen des Leckerlis. Hierbei muss allerdings beachtet werden, dass die Erreichbarkeit gewährleistet ist, damit sich die Freude nicht in Frust verwandelt.

Damit die Schnüffelkondition an Silvester möglichst lange anhält, muss – wie bei jeder anderen Sportart auch – Kondition aufgebaut werden. Wir empfehlen ein tägliches Schnüffeltraining, mit dem Sie so gleich zwei positive Aspekte erreichen: Aufbau der Schnüffelkondition und Stärkung der Bindung durch die gemeinsame Spielzeit.

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund einen guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr!

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