Kreuzverschlag – Warum spricht man von der "Feiertagskrankheit"? Ihr Pferd möchte sich plötzlich keinen Millimeter mehr vorwärs bewegen und schwitzt stark? Möglicherweise könnte es unter starken Muskelschmerzen leiden. Wir zeigen Ihnen, wie Kreuzverschlag entsteht und geben hilfreiche Tipps! 7 Erziehung, Training & Sport Ernährung Stoffwechsel

Inhaltsübersicht

Kaffeebrauner Urin und Muskelschmerzen kennzeichnen den Kreuzverschlag

Die schwerste Form, der Kreuzverschlag, tritt innerhalb von 30 Minuten nach Beginn einer (leichten) Belastung auf. Die Pferde sind ängstlich, bleiben abrupt stehen und haben Schwierigkeiten, die Hinterbeine zu bewegen. Rücken- und Kruppenmuskulatur haben einen erhöhten Muskeltonus und sind stark schmerzhaft. Die Tiere zeigen kolikartige Symptome und massive Schweißausbrüche, die zu einer deutlichen Dehydratation (Flüssigkeitsmangel) führen. Typisch ist der kaffeebraun gefärbte Urin des Pferdes.

Weitere Symptome sind:

  • erhöhte Körpertemperatur
  • gerötete Schleimhäute
  • erhöhte Herz- und Atemfrequenz
  • fehlende Darmgeräusche

Wo liegt das Problem?

Warum verfärbt sich der Urin?

Beim Kreuzverschlag kommt es zu einem erheblichen Zerfall der quergestreiften Muskulatur (equine Rhabdomyolyse).

Typische Symptome sind:

  • Muskelschmerzen und -schwäche
  • Fieber
  • kaffeebrauner Urin
  • Elektrolytverschiebungen

In den Muskelzellen entsteht ein Ödem, das zum massiven Zerfall der Muskelzellen und zur Freisetzung des Muskelfarbstoffs Myoglobin führt. Der ins Blut freigesetzte Farbstoff wird über die Nieren ausgeschieden und führt zur typischen kaffeebraunen Verfärbung des Urins (Myoglobinurie). Das Ödem führt zu einer Muskelschwellung und einer Dehnung der Faszien, sodass die betroffene Muskulatur extrem schmerzhaft wird.

Warum eigentlich „Feiertagskrankheit“?

Häufig sind gut trainierte (zum Beispiel Traber, Galopper) oder stark bemuskelte Pferde betroffen, die nach einer 1- oder mehrtägigen Pause im Stall bei anhaltend kohlenhydratreicher Fütterung wieder ins Training kommen. Ebenso besteht ein Risiko für untrainierte Pferde, die beispielsweise bei Jagd- oder Distanzritten überfordert werden.

Je kürzer die Aufwärmphase und je schwerer die Arbeit, desto eher tritt die Erkrankung auf.

 

Tipp:

Flüssigkeitsdefizit ausgleichen und Schmerzen lindern

Die Pferde brauchen absolute Ruhe, da Belastung die Beschwerden verschlechtert.

Tipp: Treten die Beschwerden im Gelände auf, ist es ratsam, das Pferd mit dem Hänger in den Stall oder in die Klinik zu transportieren.

Um die Flüssigkeitsverluste auszugleichen, ist eine Infusionstherapie notwendig, bis der Urin wieder seine physiologisch gelbe Farbe annimmt. Zusätzlich ist die Verabreichung eines Schmerzmittels und eines sedierend und muskelentspannenden Medikaments empfehlenswert. Vitamin C fängt freie Radikale, es kann daher ebenfalls verabreicht werden.

Kurz und knapp

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