Giardien als Durchfallerreger für Hunde Giardien gehören zu den häufigsten Magen-Darm-Parasiten bei Hunden. Da das Ansteckungsrisiko für andere Tiere und sogar den Menschen sehr hoch ist, sind ein schnelles Erkennen und eine anschließende Behandlung wichtig. Wir klären Sie auf! 7 Magen & Darm Immunsystem Junior

Inhaltsübersicht

Was genau sind Giardien?

Giardien sind mikroskopisch kleine, einzellige Dünndarm-Parasiten der Gruppe der Protozoen. Sie besitzen eine birnenförmige Form mit sogenannten Geißeln zur Fortbewegung. Zu ihnen zählen eine Reihe verschiedener Genotypen, welche in unterschiedlichen Maßen wirtsspezifisch sind. So können sich eine Vielzahl von Säugetieren und Menschen mit dem Subtypen Giardia duodenalis, welcher in der Umwelt weit verbreitet ist, infizieren. Die Giardia duodenalis werden bei Menschen, Hunden und bei Katzen gefunden und gelten daher als zoonotischer Genotyp, was bedeutet, dass der Parasit auf andere Spezies übergehen kann. Die Giardia enterica werden bei Menschen und Hunden gefunden und sind daher auch potentiell zoonotisch. Giardia canid sind weitgehend hundespezifisch und die Giardia cati katzenspezifisch. Durch das zoonotische Verhalten der Giardien sind häufig Bereiche mit hohen Tierbeständen wie Zwinger, Tierheime und Zuchtstationen, von den Erregern betroffen.

Ursachen einer Giardieninfektion

Die Infektion mit Giardien erfolgt durch die orale Aufnahme über den Mund, von wo aus die Parasiten in den Dünndarm gelangen. Dort kommt es zur Anheftung der Giardien an die Darmschleimhaut, wodurch diese beschädigt wird. Anschließend wandeln sich die Giardien von ihrem vegetativen Stadium des Trophozoiten in eine Dauerform – der Zyste – um.

Diese Zysten werden letztendlich mit dem Kot ausgeschieden und können ca. eine Woche in den Fäkalien, mehrere Wochen im Boden oder kaltem Wasser und mehrere Monate in feuchter, kalter Umgebung überleben. Dieses lange Überleben der Giardien in der Umgebung begünstigt erneute Infektionen, zum Beispiel durch infizierten Kot, das Schwimmen in verseuchtem Wasser, das Fressen und Trinken aus infizierten Näpfen, durch Kontakt mit infiziertem Gras und das gegenseitige Belecken der Hunde bei versteckten Zysten im Fell.

Welche Symptome treten bei einem Giardienbefall auf?

Giardien zu erkennen ist nicht immer ganz einfach, da nicht jedes Tier Symptome aufweist – insbesondere gesunde, ausgewachsene Tiere. Sehr deutlich hingegen sind Anzeichen einer Infektion bei jungen und immunschwachen Tieren.

Die Giardien verursachen schweren, anhaltenden Durchfall, der teilweise durch schleimgien und blutigen Kot aufgrund der beschädigten Darmschleimhaut begleitet wird. Selten werden auch Erbrechen sowie Bauchkrämpfe beobachtet.

Hinweis:

So lassen sich Giardien nachweisen

Bei anhaltenden Magen-Darm-Problemen wie Durchfall und Erbrechen sollten Sie auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen. Der Nachweis der Giardien erfolgt dann meist durch die Untersuchung einer Kotprobe. Da Giardienzysten nur unregelmäßig ausgeschieden werden, empfiehlt es sich, eine Sammelkotprobe von drei bis vier Tagen beim Tierarzt abzugeben. Dabei genügen bereits kleine Mengen des Kotes.

Diagnose: Giardien – diese Therapiemöglichkeiten haben Sie

Die Therapie zur Giardienbekämpfung ist nicht immer einfach, da die Parasiten sehr hartnäckig sind und es häufig zu einer Reinfektion kommt. Werden Giardien bei Ihrem Hund festgestellt, wird häufig eine medikamentöse Behandlung mit einem Anti-Parasiten-Mittel und Antibiotika angestrebt. Bei Einzeltieren ohne Symptome kann unter Umständen auf eine Behandlung mit Medikamenten verzichtet werden. Das Mittel der Wahl zur Bekämpfung von Giardien ist Fenbendazol, welches täglich über fünf Tage verabreicht werden sollte. Gegebenenfalls sollte eine Behandlung nach zwei Wochen wiederholt werden. Zusätzlich wird angeraten, auf eine ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr zu achten.

Da Giardienzysten lange infektiös bleiben können, welches durch ein feuchtes, kühles Klima begünstigt wird, sind hygienische Maßnahmen essentiell zur Vermeidung einer erneuten Infektion. Folgende Maßnahmen sollten Sie idealerweise beachten:

  • Den Kot umgehend beseitigen

 

  • Fress- und Trinknäpfe mit heißem Wasser auswaschen und anschließend gut und gründlich abtrocknen

 

  • Sämtliche Decken bei mindestens 60 °C in der Waschmaschine waschen

 

  • Alle Böden und Oberflächen mit heißem Wasser und speziellem Desinfektionsmittel wie ViPiBaX Giardien EX säubern und gut trocknen

 

  • Ihren Hund baden und gründlich shampoonieren, um das Fell von anhaftenden Zysten zu befreien

 

Zusätzlich empfehlen wir für eine gewisse Zeit ein leicht verdauliches und energiereiches Futter für Magen-Darm-Probleme. Diese Ernährung sorgt für eine minimale Magen-Darm-Belastung bei gleichzeitiger optimaler Nährstoffversorgung.

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Vierbeiner gute Besserung!

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