Inhaltsübersicht
Warum wird das Fell gewechselt?
Was passiert beim Fellwechsel?
Eine Hormondrüse als Schaltzentrale
Die im Gehirn sitzende Zirbeldrüse nimmt jahreszeitliche Veränderungen wahr und ist damit für den Fellwechsel verantwortlich. Sie produziert u. a. Melatonin, ein Hormon, welches für den Schlaf-Wach-Rhythmus zuständig ist. Die Hormondrüse sendet dem Pferdekörper das Signal, das dichte Winterfell abzuwerfen, sobald die Tage länger werden – und umgekehrt. Herrscht im Januar jedoch immernoch eine Eiseskälte, reagiert die Zirbeldrüse hierauf und zögert den Fellwechsel hinaus. Die Dauer der Prozedur ist von mehreren Faktoren abhängig wie Alter, Rasse oder Haltungsform. Manche Pferde sind in wenigen Wochen durch, andere brauchen Monate. Im Frühling jedoch, wenn das lange Winterfell mitsamt der dicken Unterwolle abgeworfen wird, ist mit einer längeren Zeit zu rechnen als im Herbst.
Rassebedingte Unterschiede
Dichte und Länge des Haarkleides hängen einerseits von der Temperatur und andererseits von der Rasse ab. Pferde, die im Offenstall stehen, entwickeln für gewöhnlich ein dichteres Fell als jene aus Boxenhaltung. Wer schon einmal ein Shetlandpony mit langem Zottelfell im tiefen Schnee hat stehen sehen, muss sich keine Sorgen machen: robuste Nordrassen benötigen für gewöhnlich keine Decke, es sei denn sie sind krank oder geschoren. Ihr Haarkleid ist von Natur aus dichter und länger als jenes von Warm- oder Vollblütern.
Kraftakt für den Stoffwechsel
Manche Pferde fühlen sich in der Zeit des Fellwechsels müde und schlapp. Dies ist nicht verwunderlich, da der Stoffwechsel nun Hochleistungssport betreibt. Die Thermoregulation ist dauerhaft damit beschäftigt, auf die äußerlichen Temperaturschwankungen mit einer Verzögerung oder Beschleunigung des Fellwechsels zu reagieren. Kreislauf und Immunsystem werden zusätzlich herausgefordert, was für manche Tiere belastend sein kann.
Welche Probleme können entstehen?
Wie kann ich mein Pferd unterstützen?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Sie Ihrem Pferd den Fellwechsel erleichtern können:
- So oft Putzen wie möglich, um die losen Haare auszubürsten. Hierfür eignen sich z. B. Gummi- oder Federstriegel.
- Den Mehrbedarf an Nährstoffen mit Ergänzungsfuttermitteln ausgleichen. Haut und Fell werden u. a. durch folgende Inhaltsstoffe unterstützt:
- Zink: Fördert das Haarwachstum, da es Kreatin bildet und wirkt brüchigem Fell entgegen. Zusätzlich unterstützt es das Immunsystem.
- Biotin: Reguliert die Bildung von Keratin in Haut, Fell und Hufen.
- Öl: eignet sich ideal, um das Pferdefell zum Glänzen zu bringen. Leinöl z. B. besitzt einen hohen Anteil an essentiellen Omega-3-Fettsäuren (müssen zugefüttert werden). Diese haben zusätzlich eine entzündungshemmende Wirkung und sind gut für das Immunsystem.
- Bierhefe: Unterstützt die Produktion von Haut- und Haarzellen und stabilisiert die Darmflora.
- Magnesium: Regt die Hautdurchblutung an und unterstützt Heilungsprozesse.
- Kupfer: Unterstützt die Pigmentbildung von Haut und Haaren.
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