Arthrose beim Hund: Wenn die Stoßdämpfer nicht mehr funktionieren Viele Hunde erkranken im Laufe ihres Lebens an schmerzhaften Veränderungen der Gelenke, der sogenannten Arthrose. Lesen Sie hier, wie Gelenke aufgebaut sind und was Sie bei der Vorbeugung sowie im Fall einer Erkrankung beachten sollten. 8 Senior Erziehung, Training & Sport Gelenke

Inhaltsübersicht

Der Aufbau eines Gelenks

Um verstehen zu können, wie degenerative Gelenkerkrankungen entstehen und warum sie nicht heilbar sind, muss man zunächst verstehen, wie ein gesundes Gelenk funktioniert.

Ein Gelenk ist die bewegliche Verbindung zweier Knochen, die einen ungehinderten Bewegungsablauf garantiert. Jedes Gelenk ist von einer Gelenkkapsel umgeben, welche die miteinander agierenden Knochenenden nach außen hin abschließt. Um den reibungslosen Ablauf einer Bewegung zu gewährleisten, sind die Knochenenden von einer glatten und gleitfähigen Knorpelschicht überzogen. Zusätzlich ist der schmale Gelenkspalt zwischen den Knorpelschichten vollständig von der sogenannten Gelenkschmiere (Synovia) ausgefüllt. Sie verbessert nicht nur die Gleitfähigkeit, sie spielt außerdem eine wichtige Rolle in der Nährstoffversorgung des Knorpelgewebes. Da der Knorpel selbst nicht durchblutet wird, erhält er alle wichtigen Nährstoffe ausschließlich über die Gelenkflüssigkeit. Produziert wird die Synovia in der sogenannten Synovialmembran.

Die Stoßdämpferfunktion der Gelenke

Die Hauptaufgabe des Gelenkknorpels ist seine Funktion als Stoßdämpfer, denn nur so ist ein geschmeidiger Bewegungsablauf überhaupt möglich. Dank seiner Zusammensetzung aus Glucosaminoglycanen (Chondroitinsulfat und Glucosamin), Kollagen und Knorpelzellen, ist das Knorpelgewebe extrem druck- und zugfest, sodass selbst bei hohen Belastungen Bewegungen noch abgefedert werden können. Die Bewegung selber ist dabei essentiell für die Gesunderhaltung des Gelenks, denn nur durch regelmäßige Kompressionen und anschließende Ausdehnungen des Knorpels gelangen Nährstoffe aus der Gelenkflüssigkeit wie bei einem Schwamm in das Knorpelgewebe.

Daher gilt: In einem gesunden Gelenk halten sich Abnutzung des Knorpels und Wiederaufbau die Waage.

Was passiert im Gelenk bei einer Arthrose?

Problematisch wird es, sobald dieses Gleichgewicht gestört wird und die Abnutzung überwiegt, wie z. B. durch eine Fehl- bzw. Überbelastung des Gelenks. Der Beginn einer Arthrose ist immer eine Schädigung im Bereich des Gelenkknorpels. Da im Knorpel jedoch selber keine Nerven verlaufen, wird die Verletzung meist nicht sofort wahrgenommen. Schmerzen entstehen erst infolge einer Knorpelverletzung: Knorpelbruchstücke reizen die Synovialmembran, die daraufhin mit einer Schwellung sowie einer vermehrten Produktion von Synovialflüssigkeit und Entzündungsbotenstoffen reagiert. Diese Prozesse wiederum sind schmerzhaft für den Hund. Das Gelenk wird verstärkt durchblutet und weist nun alle Anzeichen einer Gelenkentzündung, also einer Arthritis, auf: Schwellung, Rötung, Wärme, Schmerz und eine eingeschränkte Funktion – das Tier lahmt plötzlich.

Der Übergang zu einer Arthrose – dem irreversiblen degenerativen Verschleiß des Gelenks – ist nahtlos. Die anhaltende mechanische Reizung des Gelenks durch Knorpelbruchstücke und Entzündungsprozesse führen zu einer weiteren Schädigung des Knorpelgewebes. Dies hat vermehrt zur Folge, dass der erkrankte Hund sich aufgrund von Schmerzen weniger bewegt, was wiederum für eine verschlechterte Nährstoffversorgung der knorpelbildenden Zellen sorgt. Abbauende Prozesse nehmen überhand.

Im Verlauf der Erkrankung kann das Knorpelgewebe bis auf den Knochen abgeschliffen werden, sodass schließlich Knochen auf Knochen reiben – ein hochgradig schmerzhafter Prozess. Weiterhin verändert sich auch der am Gelenk beteiligte Knochen: im Bereich der Kapsel entstehen Zubildungen, während an den Stellen mit der höchsten Druckbelastung eine Abflachung des Knochens zu erkennen ist.

Was sind Risiken für eine Arthrose?

Ein Risiko für die Entstehung degenerativer Gelenkerkrankungen ist z. B. das Alter des Hundes. Im Laufe der Jahre verliert der Knorpel an Elastizität und Flüssigkeit, sodass die Nährstoffversorgung nicht mehr optimal gewährleistet ist – die Abnutzung überwiegt. Auch Hunde großer Rassen neigen zu Gelenkproblemen, da die Gelenke durch das hohe Körpergewicht dauerhaft stärker belastet werden. Entsprechendes gilt natürlich auch für alle übergewichtigen Tiere. Gefährdet sind aber auch die Extremsportler unter den Hunden. Sport und Bewegung sind zwar wichtig für die Gelenkgesundheit, falsches oder zu intensives Training schadet aber mehr als dass es nutzt!

Was kann ich vorbeugend bzw. beim Vorliegen einer Arthrose tun?

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