Inhaltsübersicht
Ist die Behandlung mit einem Wundantiseptikum immer nötig?
Kleine, oberflächliche Wunden heilen (ggf. nach erfolgter Wundreinigung) meist auch ohne weitere Versorgung unter Schorf ab. Beim Menschen ist dies zumeist der Fall. Bei Tieren jedoch sind die Wunden häufig verschmutzt und durch Belecken/Beknabbern werden zudem Keime eingetragen. Man muss daher jede offene Wunde bei Tieren als kontaminiert (mit Keimen verunreinigt) ansehen, was jedoch nicht gleichbedeutend mit einer Wundinfektion ist.
Aus einer kontaminierten Wunde kann sich jedoch eine Infektion entwickeln. Damit man das Risiko minimiert, sollte man gerade bei Tieren Wunden mit einem Wundantiseptikum (Substanz, die Bakterien, Viren und/oder Pilze abtötet) behandeln.
Wunden sollten zunächst gründlich gereinigt werden, damit Schmutz und Keime aus der Wunde gespült werden. Im weiteren Verlauf kann man mit der richtigen Pflege die Heilung fördern und das Risiko von Komplikationen minimieren. Dabei ist der Markt an Salben, Gelen, Pasten, Spüllösungen und Sprays zur Wundbehandlung riesig, doch nicht alle entsprechen den Anforderungen an ein »ideales Wundantiseptikum«. Einige schaden sogar mehr, als das sie nutzen. Ein kritischer Blick in die Hausapotheke lohnt sich also, um ggf. veraltete Mittel auszutauschen.
Welche Mittel sollte man nicht mehr einsetzen?
Eine Reihe von Präparaten die lange zum Standard der Wundversorgung zählten, werden heute nicht mehr (oder nicht mehr uneingeschränkt) empfohlen. So wird beispielsweise von Wasserstoffperoxid abgeraten, da es stark gewebeschädigend ist. Gleiches gilt für Blau- und Silbersprays, die zudem noch die Wunde verkleben und verfärben.
Jodhaltige Lösungen und Salben zeigen zwar eine sehr breite keimabtötende Wirkung und wirken auch gegen Viren sehr gut, haben jedoch den Nachteil, dass sie die Wundheilung verzögern. Zudem muss man bei der Anwendung beachten, dass die Wirkung von Jod durch Blut und Eiter beeinträchtigt wird (der sog. Blut- und Eiweißfehler). Jod wird daher nicht mehr uneingeschränkt empfohlen und sollte eher nicht auf offenen Wunden angewendet werden.
Auch das früher oft eingesetzte Chlorhexidin hat einige Nachteile, so dass es in der Humanmedizin von der Liste der empfohlenen Wundantiseptika gestrichen wurde. Es gibt zum einen wirksamere Alternativen bei besserer Verträglichkeit, zum anderen ist mittlerweile bekannt, dass Chlorhexidin Kreuzresistenzen gegen einige Antibiotika auslösen kann.
Womit versorgt man Wunden am besten? Das ideale Wundantiseptikum
Die Anforderungen an ein Wundantiseptikum sind nach übereinstimmender Expertenmeinungen eine schnelle und effektive Wirkung, eine schmerzfreie Anwendung, es sollte farblos und weder gewebeschädigend noch anderweitig schädlich (z. B. Allergien auslösend) sein.
Dabei hat es idealerweise es ein „breites Wirkspektrum“, d. h. gegen möglichst viele verschiedene Bakterien, Pilze, Viren sowie Sporen wirken, und löst keine Resistenzen aus. Im besten Fall fördert es noch die Wundheilung, sollte diese aber zumindest nicht hemmen.
Der Vorteil moderner Wundantiseptika
Übrigens:
Zu den neuesten und modernsten Antiseptika zählt auch die Hypochlorige Säure. Diese ist trotz ihres »reizenden« Namens mild zu körpereigenem Gewebe. Sogar für Augen- und Ohrspülungen wird sie eingesetzt. Mit der Hypochlorigen Säure macht man sich einen körpereigenen Abwehrmechanismus zu Nutze, denn auch Immunzellen im eigenen Körper bekämpfen mit ihrer Hilfe Bakterien, Viren und Pilze.
Die neue Pflegeserie Tierarzt24 Acticyn® enthält diese moderne Substanz in leicht anzuwendender Sprayform. So können auch schwer zugängliche Stellen ganz leicht versorgt werden. Mit dem Acticyn® Spray lassen sich Keime und Schmutz effizient aus der Wunde spülen, denn eine saubere Wunde ist Voraussetzung für eine gute Wundheilung. Das anschließend aufgetragene Acticyn® Hydrogel bildet einen schützenden Film über der verletzen Haut, beruhigt und kühlt. Hydrogele (Gele mit hohem Wassergehalt) spenden Feuchtigkeit und unterstützen das für die Heilung förderliche »ideal-feuchte Wundmilieu«.
Muss die Wunde nicht an die »frische Luft«?
Wer hat nicht als Kind bei aufgeschürften Knien den Rat bekommen „da muss frische Luft dran“? Heute weiß man es besser: eine optimale Heilung erzielt man in einem ideal-feuchten Wundmilieu. Bei trockener Versorgung „an der Luft“ entsteht Wundschorf, der den Heilungsprozess verzögert. Bei der feuchten Wundheilung hingegen, wie man es mit Hydrogelen erreicht, werden körpereigene Reinigungsmechanismen unterstützt, die Aktivität von Immunzellen gefördert und v. a. optimale Bedingungen für die Zellteilung und die Zellwanderung (und damit die Abheilung der Wunde) geschaffen.
Fetthaltige Salben sollte man dagegen nicht auf offene Wunden schmieren. Hierdurch besteht die Gefahr, dass man die Wunde luftdicht verschließt und so leider hervorragende Bedingungen für Keimwachstum schafft. Auch verhindern solche Salben das Abfließen von Wundsekret und stören dadurch ebenfalls den Heilungsprozess.
Die Klassiker in den Haus- und Stallapotheken, die Lebertran-Zinksalben sowie die Dexpanthenol-haltige Heilsalben, sind daher nicht die erste Wahl für offene Wunden. Dagegen sind sie sehr gut zur Pflege der Haut bei Reizungen, Druckstellen oder leichten Abschürfungen geeignet. Ideal ist die Lebertran-Zinksalbe als »Barrierecreme« zum Schutz der Haut vor schädlichen Einflüssen. Tierärzte empfehlen Tierarzt24 Lebertran-Zinksalbe daher gerne als Hautschutzsalbe z. B. bei Durchfall, Kotwasser oder ständigem Nasenausfluss. Das enthaltene Zinkoxid wirkt antibakteriell, nimmt Sekret und Feuchtigkeit auf und unterstützt wie Lebertran die Heilung der Haut.
Haus- und Stallapotheke regelmäßig überprüfen
Was Sie im akuten Fall tun können
Unsere empfehlung
War dieser Beitrag hilfreich für Sie?
Ob Fragen, Wünsche oder Anregungen - wir freuen uns über Ihr Feedback!