Bei der Wahl des Reisemittels für eine Urlaubsreise mit Hund steht das Auto ungeschlagen auf Platz 1. Laut einer Studie des Instituts für Tierschutz, Verhaltenskunde und Tierhygiene der LMU in München bevorzugen 80,3 % aller Hundehalter das Auto als Reisemittel. 12,3 % nutzen das Reisemobil, der Rest verteilt sich auf Bus, Bahn, Fähre oder Flugzeug. Natürlich ist es bequem, mit dem eigenen Auto zu verreisen. Damit es aber auch für Ihren Vierbeiner eine bequeme und entspannte Reise wird, haben wir für Sie wichtige Tipps zusammengestellt.

Grundsätzlich sollte natürlich jeder Hund ab Welpe einen positiven Kontakt zum Auto aufbauen und möglichst pannenfrei lernen, dass er sich vor einem Auto nicht fürchten braucht. Die Praxis sieht leider anders aus, vielfach fehlt aus beruflichen Gründen die Zeit für ein ausführliches Autotraining und damit läuft die nahende Urlaubsreise mit Hund im Auto schnell Gefahr zu einem Desaster für Mensch und Tier zu werden.

Damit das nicht passiert, helfen Ihnen diese Tipps Stress mit dem Autofahren vorzubeugen:

Endlich sitzen alle im Auto und es geht los! Sie schalten das Radio an und gerade läuft Ihr Lieblingslied. Sie drehen die Musik auf und singen lauthals mit. Alles prima? Für Ihren Hund eine Katastrophe, denn er hört viel besser als Sie… Ups, nicht daran gedacht? Damit es unterwegs stressfrei für Herrchen bzw. Frauchen und Hund bleibt, zeigen wir Ihnen, woran Sie denken sollten.

1. Reiseutensilien richtig verstauen

Denken Sie daran Koffer, Taschen, sperrige Sportgeräte oder spitze Gegenstände sicher zu verstauen, sodass beim Bremsen oder auf kurvigen Strecken keine Verletzungsgefahr für den Hund besteht. Ihr Hund sollte trotz zahlreicher Gepäckstücke ausreichend Platz zum Liegen haben. Wenn Sie die Möglichkeit haben, installieren Sie für Ihr Gepäck eine Dachbox.

2. Hitze und Kälte im Auto beachten

Die Sonneneinstrahlung durch die Heckscheibe, gerade in den Sommermonaten, während der Fahrt wird vielfach unterschätzt. Im vorderen Bereich gleicht die Klimaanlage die Temperatur in der Fahrerkabine aus, im hinteren Bereich droht der Hitzestau. Sorgen Sie für ausreichend Belüftung, ohne Zugluft durch mehrere geöffnete Fenster gleichzeitig und stellen Wasser griffbereit zur Verfügung.
Bei kalkulierbarem Stau, vor bekannten Engstellen oder an Mautstationen steuern Sie vorher einen Rastplatz an, damit Ihr Hund sich nochmals lösen kann.

Muss Ihr Hund im Winter und bei Kälte länger im Kofferraum oder auf der Rückbank bleiben, beachten Sie unbedingt die schnelle Abkühlung des Fahrzeugs und packen Sie Ihren Hund vorher in einen Wintermantel oder eine Wolldecke, damit er sich nicht erkältet.

3. Mehrere Pausen auf dem Rastplatz einplanen

Nehmen Sie Ihren Hund an der Raststätte immer an die Leine. So behalten Sie besser den Überblick, damit er nichts Schädliches aufnimmt. Lassen Sie sich genügend Zeit, um Ihren Hund in Ruhe schnüffeln zu lassen, drängen oder putschen Sie ihn nicht auf. Auf müllfreien Flächen können Sie eine kleine Leckerlisuche starten, bieten Sie zusätzlich Wasser an. Bei Winterreisen achten Sie darauf, dass Ihre Fellnase keinen geräumten Schnee frisst. Streusalzreste können Durchfall verursachen und in den Schneebergen können sich scharfe Gegenstände verbergen, die Verletzungen verursachen können.

4. Futter und Wasser mitnehmen

Bei längeren Fahrten müssen Sie daran denken, Ihren Hund mit ausreichend Futter und Wasser zu versorgen. Hier ist es am besten, das Wasser von zuhause mitzunehmen. Auch das Futter sollte mitgebracht werden, da eine Futterumstellung im Urlaub zu Unverträglichkeiten führen kann.

5. Musik während der Autofahrt

Nicht vergessen! Ein Hund verfügt über ein bis zu 6fach besseres Hörvermögen als der Mensch. Um den Stresspegel des Hundes nicht zu steigern, stellen Sie Ihr Radio auf eine mäßige Lautstärke.

6. Reiseapotheke mitnehmen

Eine gut bestückte Erste Hilfe Box und eine Hundetransportdecke für den Notfall sollte neben dem Autoverbandskasten verstaut sein. Nimmt Ihr Hund regelmäßig Medikamente, nehmen Sie davon ausreichend mit. Erkundigen Sie sich bereits vor der Urlaubsfahrt, wo sich er nächste Tierarzt bzw. die nächste Tierklinik befinden.

7. Infos für eine Fahrt ins Ausland

Fahren Sie ins Ausland, erkundigen Sie sich rechtzeitig über die Einreisebestimmungen. Kontrollieren Sie den Impfausweis und den EU-Heimtierausweis, Kontaktdaten Ihrer Hundehaftpflichtversicherung nicht vergessen. Welche Nachweise müssen unbedingt erbracht werden? Wirkungszeiten von Impfungen und Entwurmungen … Welche Verhaltensregeln gelten im Urlaubsland? Leinenpflicht, Maulkorbpflicht...

Abseits der eigenen Koffer macht es Sinn sich eine Packliste für Ihren „Hundekoffer“ zu erstellen. Es nimmt eine Menge Stress, wenn Sie eine Liste zur Hand haben und einen Punkt nach dem anderen abhaken können. Damit Sie nichts vergessen, haben wir eine Packliste für Sie erstellt.

• Geschirr/e + zwei verschiedene Leinen (1x für städtische Ausflüge + 1x Schleppleine)
• Ersatzhalsband
• Maulkorb, sofern Maulkorbpflicht besteht (Extratipp: Üben Sie das An- und Ausziehen des Maulkorbs vorab zusammen mit Ihrem HundetrainerIn, damit es im Bedarfsfall gut klappt!)
• Hundedecke, Körbchen oder Box für den Ruheplatz im Hotelzimmer
• Reiseset oder eigene Näpfe für Fressen und Wasser
• Trinknapf für unterwegs und für längere Wanderungen
• Komplette Futterration für den gesamten Urlaub (Extratipp: Manchmal macht es Sinn die komplette Futterration vorab per Paketdienst an den Urlaubsort liefern zu lassen!)
• Eigenes Wasser (für sensible Hunde)
• Vorrat an eigenen Leckerlis
• Lieblingsspielzeug
• Verschiedene Hölzer
• Ein neues Spielzeug oder Kauholz, das Ihr Hund noch nicht kennt
• Hundebademantel
• Regenmantel
• Halstuch
• Wintermantel
• Pfötchenpflege
• Bürsten und Kämme für die tägliche Fellpflege
• Zwei – drei große Handtücher extra für alle Fälle Hundeshampoo für alle Fälle, gerade für den Urlaub am Meer
• Sonnenschutzcreme
• Genügend Kotbeutel
• Erste Hilfe Box (hier empfiehlt sich eine gut ausgestattete Profibox zu kaufen, wenn noch nicht vorhanden, zusätzlich Papiertaschentücher, Wattestäbchen, Einwegspritzen, Zeckenmittel, Zeckenzange, Augentropfen für Bindehautentzündungen, Ohrtropfen, Durchfallmittel, Desinfektionsmittel für Wunden, Wundsalbe, Fieberthermometer, Einweghandschuhe)
• Erste Hilfe Hundetransportdecke
• Alle Medikamente
• Telefonnummer und Adresse des Tierarztes bzw. Tierklinik vor Ort
• Impfpass
• EU-Heimtierausweis
• Adressdaten und Nummer der Haftpflichtversicherung