Es wird matschig - was tun gegen Mauke und Strahlfäule? Mauke und Strahlfäule sind zwei ungebetene Gäste, die den Pferdebeinen und Hufen durchaus schwer zu schaffen machen können. Alles Wissenswerte rund ums Fesselekzem und seinen besten Kumpel erfahren Sie hier! 9 Ernährung Immunsystem Allergie, Haut & Fell Stoffwechsel

Inhaltsübersicht

Was ist Mauke?

Mauke ist auch unter dem Begriff Fesselekzem bekannt. Die Hautkrankheit wird durch Keime hervorgerufen und entsteht meistens in der Fesselbeuge des Pferdes, der Brutstätte für Bakterien und Milben. Von Mauke können alle Pferde betroffen sein, jedoch wurden auch schon Rassedispositionen beobachtet. Clydesdale, Friese, Tinker – Rassen mit langem Behang an den Fesseln weisen eine erhöhte Anfälligkeit auf. Hier können sich Dreck und Feuchtigkeit besonders gut festsetzen, was einen idealen Nährboden für Bakterien darstellt.

Hat das Pferd kleinere Kratzer oder Wunden an den Fesseln, können sich hier schnell Keime festsetzen. Zunächst ist die Haut gerötet, anschließend kommt es zu einer Ausbildung von Knötchen, Bläschen, Warzen und/oder blutigen Krusten – im Volksmund Mauke genannt. Die kleinen Mikroverletzungen bilden dabei eine zusätzliche Angriffsfläche für Milben und Pilze, welche die Fessel obendrein befallen können, sodass ein schmieriger Belag entstehen kann. Beim Abtasten ist außerdem Wärme zu spüren, oft in Verbindung mit angeschwollenen Beinen.

Mauke kann für Pferde sehr unangenehm werden und nicht nur Juckreiz, sondern auch schmerzbedingte Lahmheiten verursachen. Daher ist es wichtig, dass frühzeitig auf erste Symptome wie eine Veränderung des Hautbildes reagiert wird und zusätzlich präventive Maßnahmen ergriffen werden.

Gut zu wissen:

Welche Ursachen gibt es?

Das Ekzem tritt vermehrt im Herbst und Winter auf, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch und der Boden matschig ist. Hygienemängel gelten jedoch nicht (mehr) als hauptsächliche Auslöser. So wie die Mauke verschiedene Ausprägungen annehmen kann, sind auch ihre Ursachen vielfältig.

Sind die entgiftungsfähigen Organe wie die Leber überlastet, kann es zum Ausbruch der Hautkrankheit kommen. Dies kann bspw. durch mangelnde Heuqualität (z. B. durch Staub- und/oder Schimmel), industrielle Zusatzstoffe im Futter oder auch Impfungen und Wurmkuren hervorgerufen werden. Die Wohlstandskrankheit Übergewicht und gleichzeitiger Bewegungsmangel sowie die Überfütterung mit Eiweiß (z. B. zu viel Luzerne) zählen ebenfalls zu den auslösenden Faktoren. Damit kann das Fesselekzem auch zu den ernährungsbedingten Erkrankungen hinzugezählt werden.

Weiterhin wurde beobachtet, dass Mauke oft in der Zeit des Fellwechsels auftritt. Hier ist der Nährstoffbedarf des Pferdes besonders erhöht – der Körper hat “ordentlich zu tun”. Herrscht ein Mineralstoffmangel vor, hat das Pferd ein geschwächtes Immunsystem oder grundsätzlich Probleme mit dem Stoffwechsel, kann sich dies im Hautbild widerspiegeln. Darmprobleme z. B. können – ähnlich wie beim Menschen – zu einer gestörten Mikroflora der Haut führen. Somit steht der Entstehung von Mauke nichts mehr im Wege.

So können Sie Ihr Pferd unterstützen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Sie in Betracht ziehen können, um Mauke effektiv entgegenzuwirken:

Präventiv

  • Stallhygiene und Feuchtigkeit
    • Box bzw. Unterstand regelmäßig und gründlich misten
    • Drainageplatten unter dem Sandpaddock verlegen, um Matsch zu verringern
    • Stallfenster auch im Winter offen stehenlassen, damit die Luft gut zirkulieren kann
  • Pferdepflege
    • Pferd regelmäßig putzen
  • Stress und Immunsystem
    • Stressoren wie lange Transporte, häufige Stallwechsel oder wenig Sozialkontakt vermeiden, um psychischen Stress zu reduzieren. Dieser wirkt sich bei manchen Pferden negativ auf das Immunsystem aus.
  • Fütterung
    • Nährstoffdefizite z. B. durch Ergänzungsfuttermittel ausgleichen
    • Futterumstellungen nach und nach durchführen
    • Anteil an Eiweiß und/oder Getreide im Futter reduzieren falls notwendig
    • Übergewicht vermeiden

Im akuten Fall

  • Pferd so lange nicht auf den matschigen Paddock bzw. die feuchte Wiese lassen, bis die Mauke vollständig verheilt ist. Dennoch für leichte Bewegung sorgen.
  • betroffene Stellen mit entsprechenden Präparaten reinigen und bandeln
  • Haltung und Fütterung optimieren

Hinweis:

Exkurs: Strahlfäule

Auch bei Strahlfäule handelt es sich um eine Erkrankung, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Sie zeichnet sich durch einen fauligen Geruch sowie eine dunkle Flüssigkeit aus, welche beim Hufe auskratzen wahrgenommen werden kann. Auch können sich im Strahl Hohlräume bilden und das Hufhorn sich langsam ablösen. Spätestens wenn das Pferd lahmt ist klar: etwas kann mit dem Bewegungsapparat nicht stimmen!

Strahlfäule wird vor allem auf mangelnde Hufpflege bzw. Haltungsbedingungen zurückgeführt. Fäulnisbakterien, welche ursprünglich für die Verdauung und damit Zersetzung von Futter im Darm zuständig sind, lassen sich im Mist wiederfinden. Diese fühlen sich im nassen Streu und/oder auf matschigen Paddocks besonders wohl. Wird das gründliche und regelmäßige Ausmisten vernachlässigt, wird damit auch den Bakterien freien Lauf gelassen. Zunächst werden die mittlere und seitlichen Strahlfurchen angegriffen, anschließend beginnt die Zersetzung des Hufstrahls und Hufhorns. Erfolgt keine Behandlung der Strahlfäule, kann das umliegende Gewebe ebenfalls angegriffen und eine Sepsis (Blutvergiftung) ausgelöst werden. Das frühzeitige Ergreifen von Maßnahmen ist daher äußerst wichtig!

Ähnlich wie bei Mauke spielt die Hygiene bei Strahlfäule eine wichtige Rolle. Hierzu zählen gründliches Ausmisten genauso wie die regelmäßige Kontrolle der Hufe. Abgestorbenes Hufmaterial kann durch einen Schmied oder Tierarzt entfernt werden. Reigen und desinfizieren Sie zunächst die betroffenen Stellen. Das anschließende Auftragen eines Gels dient als Schutzfilm, um den Bakterien Einhalt zu gebieten. Sprechen Sie bei Unsicherheiten in jedem Fall mit einem Tierarzt. Dieser kann die Schwere der Strahlfäule einordnen und eine entsprechende Behandlung empfehlen.

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