Empfindlicher Magen? – Immunsystem im Blick behalten und Stress entgegenwirken Wenn Ihr Pferd Magenprobleme hat, spielt das richtige Futtermanagement und die Vermeidung von Stress eine entscheidende Rolle. Erfahren Sie hier warum der Magen dabei eine wichtige Rolle spielt und wie Sie Ihr Pferd unterstützen können. 11 Immunsystem Magen & Darm Stress

Inhaltsübersicht

Aufbau & Funktion des Magens

Das aufgenommene Futter gelangt über das Maul und die Speiseröhre in den Magen. Es ist wichtig für die Magengesundheit, dass die Pferde ausreichend kauen und damit das Futter mit Speichel durchtränken. Der Speichel enthält natürlicherweise Bicarbonate, die die Magensäure abpuffern und so Magenschleimhautläsionen vorbeugen. Vor allem Futtermittel mit einem hohen Rohfasergehalt wie das Heu kommt der Magengesundheit zugute, da sie mehr gekaut werden müssen und somit intensiver mit Speichel durchtränkt werden.

Der Magen des Pferdes ist mit ungefähr 15 l Fassungsvermögen eher klein und damit auf die Gabe kleinerer Futtermengen über den Tag verteilt angepasst. Dabei ist er in zwei Abschnitte geteilt. Im vorderen drüsenlosen Bereich ist, kommt es durch Mikroorganismen zur Verdauung von Kohlenhydraten und anderen Nährstoffen. Gelangt zu viel Stärke, z.B. durch eine fehlerhafte Fütterung im Magen an, produzieren die Bakterien vermehrt Milchsäure und flüchtige Fettsäuren. Dadurch kann die Schleimhaut, die hier nicht durch Magensekret geschützt ist, gereizt werden.

Im zweiten Teil des Magens wird kontinuierlich Magensäure produziert, die verschiedene wichtige Funktionen übernimmt. Zum einen aktiviert sie das Enzym Pepsin, sodass die Proteinverdauung beginnen kann. Zum anderen ist es auch erforderlich durch den niedrigen pH-Wert Keime abzutöten. Die Magenwand im zweiten Teil des Magens ist durch Schleim geschützt. Die Abgabe von Magensäure aus den Drüsen ist abhängig von Gastrin. Gastrin ist ein Hormon des Magen-Darm-Trakts, dessen Freisetzung unter anderem von der Magenfüllung abhängt. Es reagiert jedoch auch sensibel auf Cortisol, welches vor allem durch Stress freigesetzt wird. Durch den Stress, als einen Auslöser für Magenproblematiken oder als Folge von Magenschleimhautläsionen, wird auch das Immunsystem geschwächt.

Wie kann man die Verdauung im Magen unterstützen?

Eine abgestimmte Futterration kann Magenproblematiken vorbeugen. Neben viel Heu, kleinen und auf mehrere Mahlzeiten aufgeteilte Kraftfuttergaben und einer stärkearmen Fütterung gibt es weitere Möglichkeiten den Magen zu unterstützen. Um ein Pferd mit empfindlichem Magen optimal zu managen, genügt es nicht nur den Magen im Blick zu haben. Möchte man neben dem Magen das Pferd zusätzlich in anderen Bereichen wie z.B. beim Muskelaufbau unterstützen gilt es bei der Auswahl der Supplemente einiges zu beachten. Pferde mit einem empfindlichen Magen sollten stärke- und zuckerreduziert gefüttert werden. Häufig kommt es jedoch vor, dass gerade diese Pferde eher mager sind und schlecht fressen. Hier gilt es schmackhafte Futtermittel einzusetzen, die Energie liefern, ohne zu viel Stärke zu enthalten. Supplemente werden meist in kleinen Mengen von wenigen hundert Gramm am Tag gefüttert, sodass der Zuckergehalt nicht so entscheidend ist wie beispielsweise in Heu und Kraftfutter, welches in größeren Mengen gefüttert wird. Nichtsdestotrotz sollten Supplemente eingesetzt werden, welche nicht auf der Basis von Zucker konzipiert wurden.

Oft neigen Pferde mit Magenproblemen auch zu schlechten Körperkonditionen. Der Muskelaufbau und -erhalt kann durch eine abgestimmte Proteinergänzung unterstützt werden. Gerade für mäkelige Pferde ist es darüber hinaus wichtig, mehrere kleine Rationen am Tag zu erhalten und die Menge an Ergänzungsfutter möglichst gering zu halten. Der Magen wird entlastet und die Pferde müssen nicht so viel Futter auf einmal aufnehmen. Es sollte versucht werden, für jedes Pferd das Futter individuell schmackhaft zu gestalten. Dabei eigenen sich Apfeltrester, Bananen oder Kräuter, um die Schmackhaftigkeit zu fördern.

Stress vermeiden

Da Stress einen großen Einfluss auf die Magengesundheit hat, gilt es diesen möglichst zu vermieden. Bei einigen Pferden hat sich die Fütterung von Magnesium und Tryptophan bewährt. Auch Hopfen, Baldrian und weitere Kräuter können Einfluss auf das Nervensystem haben.

Durch eine abgestimmte Fütterung kann viel dazu beigetragen werden, dass es nicht zu einer Magenproblematik kommt. Treten Probleme auf, solle unbedingt der Tierarzt hinzugezogen werden und gemeinsam mit dem Tierarzt eine Therapie sowie die Optimierung der Fütterung und des gesamten Managements besprochen werden.

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